Man hangelt
sich von einem Comeback der favorisierten Band/s zum nächsten und sobald es
endlich endlich eine Neuveröffentlichung gibt, werden erst einmal Stunden damit
verbracht, sich über die genialen Kompositionen, Melodien, Gesangsleistungen
und Autotuning zu freuen – oder es überwiegt doch der visuelle Teil, dann kann
sich das gemeine Fangirl meist nicht gegen spontane 1. Quietschattacken
und/oder 2. Freudentränen und/oder 3. Orgasmen wehren, denn sie überkommen den Kpop-abhängigen
Geist mit einer ungeahnten Heftigkeit.
Lasst uns
das Szenario „Comeback“ einer Band, dessen Lable nicht trollt,
durchspielen: Bereits/Mindestens zwei Stunden vor der Veröffentlichung, sitzt der
Fan vor seinem PC (Anmerkung: Wir gehen hier von einem Durchschnittsfan aus,
welcher zwischen 13 und 17 Jahren jung ist und folglich den halben Tag nach der
Schule nicht in der Arbeit oder Universität verbringt, sondern sich zu Hause
ganz in Ruhe seinem Lieblingshobby widmen kann – solange es die Eltern nicht
unterbinden, versteht sich) und ist unheimlich nervös. Die Lieblingsband hat in
120 Minuten ihr Comeback. Oh, mein Gott! Die Zeit wird mit dem MV-Teaser
überbrückt, den der Fan bereits/mindestens 50 Mal angesehen hat und dabei vor
Vorfreude und Sehnsucht nach dem kompletten Video fast eingegangen ist. Nun,
119 Minuten bevor man das gute Stück endlich begutachten kann, steigt die
Ungeduld ins Unermessliche. Die Nervosität treibt den Blutdruck nach oben (hier
haben wir die ersten offiziellen Stresssymptome). Teaser-Bilder. Alte MVs.
Tumblr. Hier warten Gleichgesinnte voller Spannung, machen sich fast nass und
spammen den ganzen (Name der Band einsetzen)- sowie den (Name des Comeback-Tracks
einsetzen)-Tag zu, bis die Seite unter dem Gewicht der Posts zusammenbricht… Nicht!
Weil der Tumblr-Server für diese Extremfälle gewappnet ist!
Noch knapp
100 Minuten bis zum Comeback. Was tun? Essen. Essen ist immer gut und beruhigt
die Nerven. Der Fan stopft sich nun mit beliebigen Snacks voll und surft dabei
weiter durch das Internet, auf der Suche nach einer geeigneten Ablenkung, oder
der Möglichkeit, die Zeit zu beschleunigen.
Zwar gibt es
im World Wide Web Anleitungen für alles, nur beinhaltet „alles“ keinen
Zeitbeschleuniger. Also isst der Fan weiter und das Herz pumpt schneller, weil
die innere Unruhe immer größer wird. Noch 80 Minuten. Oh, mein Gott! Es ist
Folter! Ich brauche das Comeback! JETZT! Der Fan befindet sich inzwischen in
einem weinerlichen Stadium, das mit Trotz einhergeht: Auch alte MVs, Teaser und
Tumblr helfen nicht mehr. Das Comeback muss her und zwar möglichst schnell
SOFORT!
70 Minuten.
Die Sekunden
schleichen dahin. Der Fan hängt auf seinem Stuhl oder auf der Couch oder im
Bett und ist dem Tode nahe.
60 Minuten.
Der
offizielle Countdown beginnt nun auch im heimischen Zimmer. Die 3600 Sekunden
Marke ist durchbrochen und diese Tatsache gibt dem Fan einen Energieschub, der
ihm zur Hyperaktivität verhilft. Es wird gezappelt und gehopst. Jeder soziale
Kontakt – ob Kpop-Fan oder nicht – wird darüber informiert, dass (Name der Band
einsetzen) in 54 Minuten ihr Comeback hat. Der MV-Teaser wird noch einmal
angeguckt; das 100ste Mal katapultiert den Fan in ungeahnte Sphären. Hier
beginnt das High-Stadium. Die Zeit vergeht zwar langsamer denn je, aber das
Adrenalin hat eingesetzt und bettet den Fan mehr oder weniger weich.
30 Minuten.
Der Fan ist von einer mysteriösen Ruhe beseelt und redet sich ein, noch weitere Stunden warten zu können, oder hyperventiliert oder ist schon gestorben, bevor er einen Blick auf das neue MV werfen konnte.
Der Fan ist von einer mysteriösen Ruhe beseelt und redet sich ein, noch weitere Stunden warten zu können, oder hyperventiliert oder ist schon gestorben, bevor er einen Blick auf das neue MV werfen konnte.
Die
restliche Zeit zieht zäh dahin, aber im Nachhinein kommt es dem Fan vor, wie ein
Fingerschnipsen.
Noch 10
Minuten. Oh, mein Gott!
Noch 5
Minuten. Oh, mein GOTT!
Noch 3
Minuten. Okay, okay… ganz ruhig, ganz ruhig!
Noch 2
Minuten. Es ist gleich so weit…
Noch 1
Minute. In 60 Sekunden bin ich der glücklichste Mensch der Welt.
3 Sekunden.
Der Fan aktualisiert wie besessen den Youtubechannel von (Name des
Entertainments einsetzen).
0 Sekunden.
Und die GEMA hat das Video leider schon gesperrt. Tja, Pech gehabt!
Räuspern.
Okay, nehmen
wir an, die GEMA ist nicht so fanatisch und up-to-date, wie der Fan: Das MV ist wie eine Droge.
Das mit Adrenalin angereicherte Blut rauscht durch den Körper und das Video im
Fluge an einem vorbei. Es sind die schönsten 3-6 Minuten im Leben des Fans.
Fixiert auf den Bias, kann der Fan sich das verkrampfte debile Lächeln nicht aus
dem Gesicht wischen. Er/Sie ist so schön. SO schön! War er/sie jemals so schön?
Oh, sexy sexy! HOLY SHIT!
Der Fan ist
teilweise der Ohnmacht nahe und quietscht sich die Seele aus dem Leib.
Nach 3
maliger Wiederholung ebbt der Spuk langsam ab.
Der Fan ist atemlos und immer noch ein bisschen bis ziemlich beduselt, aber glücklich. Sehr glücklich.
Der Fan ist atemlos und immer noch ein bisschen bis ziemlich beduselt, aber glücklich. Sehr glücklich.
Was für
einen Stress sich unsereins macht, nur wegen einer Band. Ja, ich habe das
gerade gesagt xD
Das Leben
eines Kpop-Fans richtet sich nach Comebacks, Live-Auftritten, Varieties, etc.
Diese Dinge bescheren einem Fan mehr Glückshormone, als Weihnachten und
Geburtstag zusammen. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen!
Diesem
Fandom und der sog. Hallyu wird sich dieses Blog widmen.
Abonniert
und Kommentiert fleißig und wenn ihr möchtet! Bloß keine Schüchternheit.
FIGHTING!
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